Es war und ist aktuell keine leichte Zeit für leistungsorientierten Sport in Deutschland unter den Corona Einschränkungen. So gab es bislang für unsere Nachwuchsruderer/innen keine einzige Regatta oder gar Meisterschaft im Inland, aber trotzdem ungebrochene Motivation im Training.
Während des Lock-Downs war das Bootshaus wochenlang vollständig geschlossen und die Ruderergometer standen bei den Aktiven zu Hause. Irgendwann war dann Training auf dem Wasser länger nur in Einern möglich, allein schon eine logistische Herausforderung.
Immer aber hat es Trainer Demir Türsan verstanden, auch durch individuelle Trainingspläne, die Gruppe zusammen zu halten und die Leistungsparameter zu verbessern.
Sichtbar wurde dies insbesondere bei regionalen Tests. Die über Wettkampfdistanz auf dem Ergometer erzielten Zeiten waren bei unseren A-Junioren Leander Spalek und Leo Walshe letztlich so gut, dass der hessische Landestrainer die Teilnahme an Nominierungsrennen zur Junioren-Europameisterschaft in Hamburg anregte.
Leo Walshe ging dann hier mit seinem Gießener Bootspartner Frederick Wiesner im Riemen-Zweier und Leander Spalek im Einer der U19 Ruderer an den Start.
Leo und Frederick hatten sich das erste Mal vor acht Wochen zusammen ins Boot gesetzt und seitdem intensiv mit ihrem Trainer an ihrer Technik und Kondition gefeilt.
Wie gut sie die Zeit genutzt haben, zeigten sie schon im Vorlauf, als sie mit der sechst-schnellsten Zeit und nur knapp zwei Sekunden hinter den Junioren Weltmeistern des Vorjahres, als Vierte ins Ziel kamen.
Leider kamen sie aufgrund dieser Platzierung lediglich in die weiteren Rennen der zweiten Hälfte der Starter. Das Zwischenrennen und auch das 4. Finale am Sonntag, in dem sie die achtschnellste Zeit aller gestarteten Boote erruderten, konnten sie teils sehr deutlich gewinnen und hatten sich so für weitere Maßnahmen in Richtung Kaderplätze empfohlen. Leider erübrigten sich diese, da der Deutsche Ruderverband, ob der Infektionszahlen am Austragungsort in Serbien, vom Entsenden eines Junioren-Nationalteams Abstand nehmen musste.
Leander Spalek hatte leider ein rabenschwarzes Wochenende. Schon in den Wochen vor der Regatta gab es gesundheitliche Probleme in der Vorbereitung.
So war es letztlich nicht überraschend, dass er seine sehr starken Leistungen aus vorangegangenen Tests nicht abrufen und sich in vorderen Rängen platzieren konnte.
Immerhin war es für alle Ruderer die erste Standortbestimmung in diesem Jahr und eine entsprechende Ausnahmesituation, die nicht zuletzt auch mental stark belastend ist.
Sicher haben wir wichtige Erfahrung in Hamburg gesammelt und dabei durchaus erfolgreich „mal eben oben angeklopft“.
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